Inka, die Vorfahren des Tunki Biokaffees

Liebe Rösterinnen, liebe Röster,

liebe Kaffeeliebhaberinnen und Kaffeeliebhaber,

 

wir finden die kulturellen Hintergründe der Kaffeefarmer im Süden Perus so äußert interessant, dass wir Ihnen die Geschichten nicht vorenthalten möchten; heute zum Zusammenhang der Tunki Kaffeefarmer - die Völkerstämme 'Quechua' und 'Aymara' - und der 'Inka'.

 

Visionen der Vergangenheit: Die offizielle Sprache der Inka war Quechua. Einzelne Stämme sprechen die Sprache noch immer und auch die Inka-Traditionen begegnen einem noch heute. Die Vorfahren und Nachkommen leben also noch; und sie bauen eine der besten Kaffees der Welt an.

 

Wer waren die Inkas?

 

Keine 100 Jahre existierte das Volk der Inka und doch zieht es noch immer eine enorme Aufmerksamkeit auf sich! Warum? Hier eine Erklärung anhand einiger zusammengefasster Fakten.

 

Wachstum der Macht: Vor der Zeit des Inka-Reichs lebten 86 Völkerstämme im Andengebirge. Jeder Stamm sprach seine eigene Sprache und labte im Hinblick auf Kleidung und religiösen Glaube nach eigener Tradition. Zwischen den Stämmen gab es ständig Krieg. Zwischen 1438 und 1527 gewannen die Inka durch die Eroberung benachbarter Stämme immer mehr an Macht; nach einem zunehmenden Kontrollgewinn erstreckte sich das Reich über tausende von Kilometern über die heutigen Nationen Peru, Bolivien, Nord-Argentinien, Chile und Ecuador.

 

Städte und Infrastruktur: Ohne Pferde oder Rad und ohne Schrift entwickelten die Inka große Städte und vereinten Millionen Menschen unter der Befolgung geltender Regeln. Eine der am höchsten gelegenen Städte der Welt ist die damalige Hauptstadt der Inka 'Cusco'; Cusco ist die schönste Stadt Perus und besteht aus Palästen, Tempeln, Schulen und Häusern; die Inkas bauten die Gebäude ohne Mörtel, sie setzten die Steine akkurat in einander. Die Tempel sind mit Gold und Silber ausgestattet.

 

Auch die erst vor nicht so langer Zeit entdeckte Stadt Pachu Picchu ist ohne Mörtel und doch perfekt aus Stein gebaut. Machu Picchu gilt als ein Erholungsraum damaliger Zeit.

 

Das große Inka-Reich musste Wege finden, um zu kommunizieren. Hierzu erbaute es 22.530 km an Wegen und hunderte Brücken, welche die Menschen über den Jungle, Flüsse, Berge und Wüsten vernetzten. Zur Vermittlung von Informationen und Neuigkeiten wurden Läufer eingesetzt, die die Nachrichten von Läufer zu Läufer und schließlich zum Zielempfänger transportierten. Eine Nachricht konnte 241 km an einem Tag zurücklegen!

 

Auf den berühmten Inka-Trails wurde alles, was nötig war, in die Berge transportiert. Hierzu zählte z.B. der organische Guano Dünger, der aus den Exkrementen von Seevögeln entsteht und an den Küsten Perus gesammelt wurde (bis heute ist der Guano-Dünger ein genutztes Produkt).

 

Landwirtschaft: 

 

Für die Europäer wurde die Kartoffel erst mit der Begegnung der Inka durch die Spanier bekannt. Seinerzeit bauten die Inka 240 verschiedene Sorten Kartoffel an. Wie viele Sorten kennen Sie?

 

Um im Andengebirge Landwirtschaft betreiben zu können, wurden von den Inka besondere Maßnahmen ergriffen:

 

Anlegung von Terassenplantagen, damit die Erde, in der die Nahrung angebaut wurde, nicht ins Tal hinunter gespült werden konnte; Anlegung eines Kanalisationssystems und Wasser-Vorratsspeicher zur Gewährleistung der Wasserversorgung in regenarmen Zeiten; Lagerung von gefrohenem- und Trockengemüse, um die Nahrungsmittelversorgung im Winter zu sichern.

 

Kunst: Die Inka sind auch bekannt für ihre Kunst. Sie brachten Verschiedenes hervor wie Schmuck aus Gold und Meermuscheln, Keramik, Webstoffe, bunte Kleidung, Decken, Seile und Körbe. Als in Kriege gezogen wurde, waren Musikinstrumente und Musik die Begleiter der Kämpfer. Noch heute ist die damalige Kunst in den Andengebirgen Tradition.

 

Das Ende des Inka-Imperiums: 1532 traf eine kleine Gruppe Spanier, bestehend aus 167 Kämpfern, geführt von Francisco Pizarro in Peru ein. Pizarro überfiel die Menschen, die bereits von den Inka eingenommen waren. Von ihnen hörte er Geschichten über die Inka und ihre erstaunlichen Städte aus Gold in den Andenhöhen. Dies war der Beginn der Eroberung des Inka-Reichs durch die Spanier.

 

Weil es einen Kampf zwischen zwei Brüdern um die Nachfolge des Throns ihres Vaters gab, gingen die Inka geschwächt in den Krieg mit Pizarro und seiner kleinen Armee. Zudem brachten die Spanier neue Krankheiten mit, was vorab zum Tod vieler Inka führte. 

 

 

Pizarro gelang es den neuen König in Gefangenschaft zu nehmen. Er versprach seine Freilassung, wenn ihm die Inka genügend Gold und Silber bringen würden. Sie füllten Räume voll mit Edelmetall; doch am Ende brachte Pizarro den König Atahualpa um. Die Spanier kämpften sich von Stadt zu Stadt vor und vernichten schließlich das Volk der Inka. Peru wurde zur Kolonie Spaniens. Erst 1824 erlangte Peru seine Unabhängigkeit von Spanien zurück.